Das Land des staatlich verordneten Antifaschismus und die Helden meiner Kindheit

Vor 27 Jahren bin ich in ein Land namens Ostdeutschland gezogen. In ein Land, dessen BewohnerInnen jedes Mal, wenn zu den Unterschieden zwischen den beiden Systemen befragt, betonen, dass in ihrer Hälfte der Antifaschismus zuhause war – anders als in dem Land namens Westdeutschland, aus dem ich komme, dessen BewohnerInnen die Nazis nicht nur hatten davonkommen lassen, sondern sie darüber hinaus nach dem Krieg noch mit hohen Ämtern und Positionen ausgestattet hatten. Ich war dankbar, in diesem Land aufgenommen zu werden, in dem ausschließlich AntifaschistInnen lebten, und ich war dem Busfahrer dankbar, der mich Anfang der 90er auf dem Darß beim Eiscafé Lange in Wiek rausgelassen hat, um von dort aus die Dorfstraße runterzulaufen, zum Haus meines Freundes Ludi, der als Baggerfahrer in Jänschwalde arbeitete, einem der größten Braunkohletagebaubetriebe. Ich hatte wenig Ahnung vom staatlich verordneten Antifaschismus, und genauso wenig Ahnung hatte ich vom Tagebau. Das Wenige, das ich wusste, war, dass die böse DDR-Braunkohleindustrie und später die bösen kapitalistischen Energiekonzerne im Interesse von Kohle und Profit Menschen aus ihren Häusern vertrieben und komplette Dörfer wegbaggerten. Ludi hat mir die andere Seite gezeigt. Dass es nicht ganz so einfach ist mit dem bösen Tagebau und den armen weggebuddelten Dörfern. Ganz besonders dann nicht, wenn du Baggerfahrer in einem Tagebau bist. Und nicht der einzige. Wenn Du einer von 80.000 Helden der Arbeit in einem der wichtigsten Industriezweige der DDR bist. 27 Jahre später weiß ich nicht, ob es auf dem Darß noch eine Busverbindung nach Wiek gibt, wie viele Arbeiter noch im Braunkohletagebau Arbeit haben und wie viele von denen, die keine Arbeit mehr im Tagebau haben, inzwischen auch ihre antifaschistische Verbindlichkeit zur Disposition stellen.

I. Rewind: Personen, Institutionen, Objekte, Sachen

1979 erfand ein Mann namens Horst Herold, damals Präsident des Bundeskriminalamts und als Vater moderner Terrorismusbekämpfungsmethoden bekannt geworden, das Prinzip der Rasterfahndung – die Suche nach zur Fahndung ausgeschriebenen Personen über den Abgleich mit in einer Datenbank hinterlegten Daten. Der Name der Datenbank: PIOS. Ein Akronym für Personen, Institutionen, Objekte und Sachen. Gemäß Horst Herolds Devise, „den Feind zwingen, selber Spuren zu produzieren“,  wurden in zwölf Millionen Datensätzen sämtliche sinnigen und unsinnigen Details in PIOS eingespeist, die möglicherweise dazu angetan waren, den Aufenthaltsort von zur Fahndung ausgeschriebenen RAF-Mitgliedern ausfindig zu machen. Zu diesen unverzichtbaren Fahndungsdetails gehörte zum Beispiel auch die bevorzugte Feuchtigkeitscreme von RAF-Mitglied Adelheid Schulze. Horst Herold war keiner meiner Helden. Aber ich werde mich seiner Erfindung bedienen. Den Feind dazu zwingen, selber Spuren zu produzieren. Ich gebe also Suchbegriffe ein und gucke, welche Treffer meine persönliche deutsch-deutsche Datenbank produziert. Den Soundtrack meiner Kindheit zum Beispiel prägten Schallplatten mit Arbeiterkampfliedern und Solidaritätssongs. Was ich als selbstverständlich hinnahm. Da, wo ich aufgewachsen bin, waren die Getränke, die Eltern zu sich nahmen, Alkohol und viel davon. Was ich als selbstverständlich hinnahm. Da, wo ich aufgewachsen bin, haben wir lieber RAF gespielt als Räuber und Gendarm. Was ich als selbstverständlich hinnahm.

Natürlich gab es auch normale Kindheitsaktivitäten. Ich bin auf Bäume geklettert. Habe Hüttchen im Wald gebaut. Nacherzählungen der griechischen Mythologie gelesen, am liebsten die Ilias. Wenn ich mit meiner Schwester den trojanischen Krieg nachgespielt habe, war ich immer Patroklos, Achilles´ aufopferungsvoller Freund, tragischer Held. Meine Lieblingsfilme? Die Drei Musketiere oder Burt Lancaster als Roter Korsar. Im Herbst bin ich durchs Unterholz gekrochen, habe Pilze gesucht und von meinem Vater gelernt, einen essbaren Hexenröhrling von einem giftigen Satanspilz zu unterscheiden. Mein Vater, der Willy Brandt bewunderte, aktives Mitglied des SPD-Ortsverbands und Revolutionär im Herzen, weswegen sich seine Revolution darauf beschränkte, die Flugblätter der 1968er Heidelberger Studentenrevolte in Ordnern abzuheften und mit seinen Schülern bei uns zuhause den RAF-Terror zu diskutieren. Im Klassenzimmer meiner Dorfgrundschule RAF-Kommandos nachzuspielen, gehörte für mich zu den natürlichsten Dingen der Welt. Mit einer aus heutiger Sicht schwer nachzuvollziehenden Selbstverständlichkeit war ich immer Brigitte Mohnhaupt, nach der Inhaftierung von Andreas Baader, Gudrun Ensslin und Ulrike Meinhof die Führungsperson der sogenannten „zweiten Generation“. Mir kam überhaupt nicht in den Sinn, in Frage zu stellen, warum eine Neunjährige die Mitglieder der 2. RAF-Generation beim Namen kennen sollte. Ich habe fast vierzig Jahre gebraucht, in meiner Kindheit herumzurecherchieren und herauszufinden, dass einige der Mitglieder der zweiten Generation sich aus InsassInnen des berüchtigten Psychiatrischen Landeskrankenhauses Wiesloch rekrutierten. Wiesloch, wo mein Vater am Wirtschaftsgymnasium Deutsch und Geschichte unterrichtete. Einige Mitglieder der zweiten Generation entstammten dem Sozialistischen Patientenkollektiv, dessen Sitzungen meine Mutter vorübergehend besucht hatte. Weiterhin fand ich heraus, dass in einem Haus in Wiesenbach terroristische Strategietreffen stattgefunden hatten. Wiesenbach passierte der gelbe VW-Käfer meiner Mutter jeden Tag auf ihrem Weg zum Neckargemünder Gymnasium, an dem sie Englischlehrerin war. Das Waldgebiet unterhalb des malerischen Heidelberger Schlosses, 1981 Versteck für ein RAF-Kommando, um von dort aus den Mercedes von U.S.-General Frederick Kroesen mit einer Panzerfaust zu beschießen.  1981 war ich neun Jahre alt und das Heidelberger Schloss liegt am Königstuhl, auf dessen Rückseite das Dorf liegt, durch dessen Wälder ich gekrochen bin und Pilze gesucht habe.

Die Topographie meiner Kindheit, ein unruhiges Gewebe, dessen unsauber versteppte Fädchen ein Muster sichtbar werden lassen – den Umriss einer fatal romantisierungswilligen Sehnsucht nach einer anderen, besseren Welt. Romantisierungswillig im Sinne der Vorstellung, diese bessere Welt als Freibeuter, griechische Heldenfigur oder Musketier herbeikämpfen zu können, fatal im Sinne der Bereitschaft, Gewaltakte als erforderliche Mittel bei der Gestaltung dieser neuen Welt anzuerkennen. Natürlich habe ich das damals nicht gesehen. Mit neun, zehn, elf Jahren. Ich habe Heldentum gesehen und die Internationale mitgesungen, wo andere Familien Hausmusik gemacht haben. Später wurden die Adressaten meiner Bewunderung politischer und irgendwie durchdachter, aber am Grundsetting hatte sich nichts geändert: während ich weiter von revolutionären Heldinnnen und heldenhaften Revolutionen träumte, fanden die realen Umbrüche anderswo statt.  

Stimmabgabe zur Volkskammerwahl (© Martin Jehnichen)

1989, als Austauschschülerin im Mittleren Westen der USA, erneutes Vortanzen für die Revolution. Für die Young Socialist Alliance, Jugendorganisation der Socialist Workers Party, stehe ich vor den Werktoren der SWIFT Meatpacking Plant und während ich versuche, die Arbeiter dazu zu bewegen, den Militant zu abonnieren, findet die Revolution zuhause ohne mich statt. Zuhause, wo dichtgedrängte Massen irgendwie anders gekleideter Menschen einander in die Arme fallen und für alle sichtbar auf dem Fernsehbildschirm Zeugnis von etwas ablegen, das ich nur wenige Wochen zuvor, interviewt von der Schülerzeitung der Hoover Highschool, für undenkbar erklärt hatte: den Fall der Berliner Mauer. 1989. Das Jahr, in dem mir sozialistische Parteikader im Mittleren Westen und der kubanische Sozialismus näher sind als ein Haufen entfesselter Ostdeutscher, die auf einer Mauer tanzen, die sie gerade zum Einsturz gebracht haben. Ich habe 30 Jahre gebraucht, um zu erkennen, dass alles, was ich in meiner Kindheit für normal erachtet hatte, nicht notwendigerweise der Normalität anderer Kinder entsprach. Dass Normalitätsempfinden sich daraus speist, was einem für normal erklärt oder vorgelebt wird. In meiner Kindheit hatten revolutionäre Bewegungen stattgefunden, heroische Schlachten der Antike hatten stattgefunden, die RAF hatte stattgefunden. Die DDR, das Land des laut Selbstbezeichnung real existierenden Sozialismus hatte in meiner Kindheit nicht stattgefunden. Ich bin dann doch aus Iowa zurückgekehrt, statt dem Ansinnen der Genossinnen zu folgen, künftig als Kaderfunktionärin im Auftrag der Partei durch die USA zu ziehen, alle zwei Jahre ein neuer Bundesstaat, damit möglichst keine emotionalen Bindungen der Parteiarbeit in die Quere kommen. Die Patroklos-Phase lag hinter mir. Jetzt wollte ich eher irgendetwas Heldinnenhaftes in der Größenordnung von Che Guevara, oder besser noch, ich wollte Che Guevara selbst, und ja, dass der schon tot war, war mir bewusst, aber hatte er nicht selbst gefordert: seien wir realistisch, verlangen wir das Unmögliche? Statt als Kader im Mittleren Westen findet mich das Jahr 1993 also zwei Jahre später zwischen Aloe-Vera-Pflänzchen einer medizinischen Heilpflanzenplantage in Pinar del Rio. Sechs Wochen Solidaritätsbrigade, organisiert von der Freundschaftsgesellschaft Berlin-Kuba e.V. Tagsüber tanzen kubanische Funktionäre für die deutschen BrigadistInnen den Sozialismus, abends die deutschen BrigadistInnen für mich Nachhilfeunterricht in Sachen RAF. (Irgendwie sollte mich die Terrortruppe meiner Kindheit auch im Erwachsenenleben nicht loslassen. Dass sie es sogar lange vor mir in die DDR verschlagen hatte, wusste ich damals noch nicht.)

II. Test the West

Vier Jahre zuvor haben zwei Menschen, die ich zu diesem Zeitpunkt noch nicht kannte, richtungsweisende Entscheidungen getroffen. Die Entscheidung, zu einem Zeitpunkt, zu dem tausende von Menschen in Prag in Richtung des Palais Lobkowicz, Sitz der westdeutschen Botschaft, drängten, um eine Ausreisegenehmigung in die BRD zu erhalten, diese Möglichkeit nicht zu nutzen. Meine deutsch-deutsche Geschichte wäre eine andere, hätten diese beiden Menschen 1989 eine andere Entscheidung getroffen. Denn sie sind später die Väter zweier meiner Kinder geworden. Aber zurück in die frühen 90er Jahre, noch muss ich ja überhaupt erst im Osten ankommen. „Westprodukte“, so der im Osten gängige Begriff für im kapitalistischen Westen produzierte und verfügbare Wirtschaftsgüter. Und ein Westprodukt war ich und als Westprodukt bin ich im Osten aufgeschlagen (genau wie einige der RAF-Terroristen meiner Kindheit ein paar Jahre zuvor in einem Wald bei Frankfurt/Oder. Eine irgendwie irritierende historische Koinzidenz).

Wie das Leben der Väter meiner Söhne bis zu diesem Zeitpunkt ausgesehen hatte, wer die HeldInnen ihrer Kindheit waren, welche Musik sie gehört hatten, die Legenden, mit denen sie großgeworden waren, all das fand ich nach und nach und ganz privat heraus. Worüber ich mir allerdings damals noch überhaupt keine Gedanken machte, was ja überhaupt erst in der Gegenwart stattfand, waren die Vorgänge, die das Land, das in meiner Kindheit nicht stattgefunden hatte, prägten, unmittelbar nachdem es die Fernsehbildschirme, die Bundesrepublik Deutschland und meine Aufmerksamkeit betreten hatte. Dinge, die jede Familie, jeden Betrieb, jeden Bewohner dieses Landes betrafen. Denn während ich damit beschäftigt war, u.s.-amerikanischen Schlachtarbeitern kommunistische Propaganda auszuhändigen und Aloe Vera auf sozialistischer kubanischer Erde zu pflanzen, kam es in diesem bizarren, mir weiterhin unbekannten, gleichwohl anderen deutschen Land zu einem Räumungsverkauf ungeahnten Ausmaßes.  Mit dem Fall der Berliner Mauer – für mich auf einen Fernsehbildschirm in Des Moines, Iowa, USA übertragen -, hatte der große Ausverkauf einer längst maroden Volkswirtschaft begonnen, der von jedem Bewohner Ostdeutschlands verlangte, sich quasi über Nacht neuen Gesetzen, Autoritäten und Regeln anzupassen. Mit Aufbauhilfen von – je nach Rechnung und Quelle – um die 250 Milliarden Euro zwischen 1990 und 2003 hat sich der „Aufbau Ost“ einen Namen gemacht als monumentalstes wirtschaftliches Aufbauprogramm seit dem Marshall-Plan zur Unterstützung des westdeutschen und gesamteuropäischen Wiederaufbaus nach dem 2. Weltkrieg. Innerhalb der vier Jahre, die der Wiedervereinigung folgten, hat die staatseigene Treuhand Anstalt des öffentlichen Rechts 8.400 DDR-Betriebe privatisiert, saniert oder liquidiert.  Als die Anstalt ihren Auftrag 1994 für erfüllt erklärte, waren um die 2,5 Millionen Arbeitsplätze in Ostdeutschland verschwunden, 4.000 Betriebe „abgewickelt“ und 250 Milliarden D-Mark Schulden aufgetürmt. Von den privatisierten Betrieben waren 80 Prozent an westdeutsche Investoren veräußert worden, 15 Prozent an ausländische Investoren – es braucht keine außerordentlichen mathematischen Kenntnisse, um auszurechnen, wie viel vom Kadaver der eigenen Industrien den ostdeutschen Belegschaften zum Erwerb überlassen blieb.

(© Martin Jehnichen)

Gleichwohl die Treuhand ihre Unternehmungen vor 25 Jahren beendet hat, fordern die daraus resultierenden Konsequenzen bis heute ihren Tribut. Bis heute liegt der durchschnittliche Anteil des Pro-Kopf-Steueraufkommens ostdeutscher Kommunen weit unter dem westdeutscher Kommunen. Gewerbesteuern, die wichtigste Einkommensquelle von Städten und Gemeinden, werden dort fällig, wo sich der Hauptsitz eines Unternehmens befindet. Da allerdings ein Großteil der in Ostdeutschland befindlichen Unternehmen nicht den in Ostdeutschland lebenden Menschen gehört (siehe oben), landet die Gewerbesteuer bei den westdeutschen Steuerbehörden. Von den 500 größten Konzernzentralen befinden sich 464 im Westen, 36 im Osten Deutschlands.  Und so stellt Bodo Ramelow, Ministerpräsident von Thüringen, dem vermeintlich geringerer Produktivität geschuldeten Steueraufkommen im Osten eine andere Lesart entgegen: „Das Steuereinkommen pro Kopf in Thüringen beträgt 53 Prozent des Bundesdurchschnitts, wohingegen die Wirtschaftskraft 74 Prozent ausmacht. Diese Konsequenzen sind in Teilen der Treuhandpolitik geschuldet.“ Nehmen wir die Braunkohle. Ohne die Braunkohle als Haupteinnahmequelle wäre der Sozialismus in der DDR nicht finanzierbar gewesen. Elektrizität, Dampfkraft, Fernwärme, Steinkohle, Holzkohle, Steinkohlenteer, Öl oder Gas – was auch immer die Braunkohle hergab, wurde aus ihr gewonnen. 250 Dörfer ausgebaggert, über 80.000 Menschen evakuiert und im Interesse des Braunkohlebergbaus umgesiedelt. Erst der Herbst der „friedlichen Revolution“ `89 beendet diese Entwicklung. Tagebau nach Tagebau wird geschlossen. Innerhalb weniger Jahre wird eine Industrie, die zwei Weltkriege überlebt hat, auf eine handvoll verbleibender Taugebaugebiete, Kraftwerke und Brikettfabriken reduziert. Von den geschätzt 80.000 1990 im Kohlebergbau beschäftigten Menschen in der Lausitz hatten 2015 noch 8.000 dort Arbeit. Ob mein Freund Ludi dazugehört, weiß ich nicht. Ich habe ihn aus den Augen verloren.

Kurz vor der Wiedervereinigung ist meine Leipziger Schwiegermutter Anfang vierzig, hat zwei relativ erwachsene Kinder und arbeitet als Betriebsassistentin in einem Betrieb für Medizintechnik.  Ende der 80er stellt ihr Arbeitgeber sie für ein Außenwirtschaftsstudium an der Außenstelle der TU Ilmenau in Brielow bei Berlin frei – ein Lotto-Jackpot, denn diese Weiterbildung soll ihre Eintrittskarte zu einem späteren Auslandseinsatz werden. Irgendwo am Arsch der Berliner Welt und als relativ  zufriedenes Mitglied des Sozialistischen Staates ist ihr der wachsende Anteil unzufriedener Staatsbürger, die sich zu den berühmt gewordenen Leipziger Montagsdemonstrationen zusammenfinden, nur durch Hörensagen bekannt. Im Jahr 1989 wird ihr einer der allerersten Personalcomputer zugewiesen, mit Anschaffungskosten von über 60.000 DDR-Mark. Gemeinsam mit einem Mitarbeiter konzipiert und programmiert sie die automatische Ausstellung von Exportpapieren, die bisher per Schreibmaschine in siebenfacher Ausfertigung angefertigt werden müssen, was letztendlich auch ihr Diplomthema wird.  1990, zurück im Stammbetrieb, beförderte ihr neu erworbenes Außenwirtschaftsdiplom sie von der Exportmitarbeiterin der Kombinatsleitung zur stellvertretenden Exportleiterin. Was allerdings 1990 nicht mehr so einen wahnsinnigen Lotto-Jackpot darstellt, weil zu diesem Zeitpunkt bereits jede BewohnerIn des Landes des staatsverordneten Antifaschismus weiß, dass das Schiff am Sinken ist.

Aber meine Schwiegermutter hat erneut Glück. Im Mai 1990 verfügt ihr bisheriger Vorgesetzter, der in den 50ern in der DDR eine Lehre zum Bankkaufmann absolviert hat, über genau das, was die neuen Zeiten erfordern. Die neuen Zeiten verlangen nach Führungskräften. Und das kann er bieten: er ist ein Mann, ein Bankkaufmann und eine erfahrene Führungskraft. Er wird zum Geschäftsführer der neu firmierten Volks- und Raiffeisenbank. Und er braucht jemanden für den Außenhandel. Auftritt meine Schwiegermutter. Mit nicht der geringsten Ahnung vom Bankgeschäft. Weswegen sie mit Unterstützung ihres Sohnes, kurz bevor der seinen Ausbildungsplatz als Fotograf in Bitburg, Westdeutschland, antritt, nach Ende der offiziellen Arbeitszeit Daten einpflegt, Voraussetzung für das neue Bankgeschäft. Einen Monat später, im Juni 1990 und ausgestattet mit einem Gehaltsvorschuss von 200 Westmark, tritt meine Schwiegermutter ihr dreimonatiges Training in einer Partnerfiliale in Hannover an, absolviert erfolgreich ihren Bankkaufmann bei der IHK Leipzig und fühlt sich gewappnet, sich den neuen Herausforderungen zu stellen. Die neuen Herausforderungen halten aus dem Westen eingeflogene Bereichsleiter bereit, die dem Osten beibringen sollen, wie das geht mit der Arbeit. Und während meine Schwiegermutter den ersten von 25 Geschäftsführern der folgenden 23 Jahre kommen und gehen sieht, ist ihr Mann, mein Schwiegervater, Geschäftsführer eines relativ gut laufenden zentralen Ingenieurbüros der holzverarbeitenden Industrie mit ca. 140 Mitarbeitern. Bis die bereits eingeführte Treuhandanstalt seinen Betrieb gegen Peanuts an westdeutsche Manager verhökert. Die Aufgabe meines Schwiegervaters besteht darin, seinen Ingenieuren mitzuteilen, dass sie nicht mehr gebraucht werden. Die nicht mehr gebrauchten Mitarbeiter ändern nichts daran, dass der Betrieb trotzdem Pleite geht. Einer der Gesellschafter hat eine Pistole, mit der er sich erschießt. 140 Menschen müssen sich nach neuen Jobs umgucken. Von denen es nicht genug für alle gibt.

Bertriebsversammlung der Kirow-Werke mit Klaus v. Dohnahny , Vorsitzender des Aufsichtsrates der Takraf AG (© Martin Jehnichen)

Es gibt keine Familie, die dieser historisch beispiellose ökonomische Kahlschlag, der das gesamte Beitrittsgebiet in den frühen 90ern betrifft, nicht getroffen hätte. Von den 150 DDR-Betrieben mit über 5000 Angestellten verschwanden 145, und mit ihnen die dazugehörigen sozialen, medizinischen und kulturellen Einrichtungen. Mit Zügen, die anfangen, Kleinstadtbahnhöfe links liegen zu lassen und Bushaltestellen, die nur noch einmal am Tag bedient werden, wenn überhaupt, wächst in der Provinz das Gefühl des Abgehängtseins. Die Perspektiven, sie liegen bestimmt irgendwo – aber nicht in einem abgehängten ostdeutschen Kaff. Wer nicht bei drei auf den Bäumen ist, verlässt die Region. Das tut nicht nur der Vater meines dritten Kindes, das ist es, was insgesamt 1,4 Millionen der ursprünglich 16,4 Millionen Einwohner der DDR in den frühen 90ern taten. Wer das Glück hat, seine Arbeit zu behalten oder eine neue zu finden, ist so dankbar für dieses vermeintliche Privileg, dass er bereit ist, dafür mit nicht tarifgebundenen Beschäftigungsverhältnissen zu bezahlen. Umso mehr, wenn die Alternative lautet: prekäre Beschäftigungsverhältnisse, Zeitarbeit, Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen, Arbeitslosigkeit. Millionen Menschen, mal eben degradiert vom sozialistischen Staatsbürger zum Bittsteller, Behördengänger, Empfänger von Transferleistungen. Diese umfassende Demütigung ist bis zum heutigen Tage spürbar. Und obgleich jede Erfahrung einmalig und unvergleichlich ist, verbinden einige ihrer Aspekte sich doch zu so etwas wie einer Erzählung. Zu einer Erzählung, die sich aus Brüchen zusammensetzt, aus Brüchen in Arbeits- und privaten Biographien, aus Anpassungsfähigkeit, Entfremdung und Demütigung. Keiner dieser Menschen, die mir Familie geworden sind, hat bisher der protofaschistischen, autoritären, nationalistischen Partei, die von sich behauptet, eine Alternative darzustellen, seine Stimme gegeben, einer Partei, die bei den letzten Landtagswahlen in Sachsen einen Stimmenanteil von 27,5% geholt hat, bei den BewohnerInnen eines Landes, in dem bis vor Kurzem noch der Antifaschismus seinen ständigen Wohnsitz hatte.

III. Kaffeetisch. Setzen, jetzt.

Setzen wir uns kurz mit Philipp Rubach an einen beliebigen ostdeutschen Kaffeetisch, um herauszufinden, warum diejenigen, die benachteiligt und gedemütigt worden sind, ihre Stimme einer Partei geben, die sich der Benachteiligung und Demütigung derjenigen verschrieben hat, denen es noch schlechter geht.  Philipp Rubach, Mitbegründer der Initiative „Aufbruch Ost”, ruft das Bild des grantigen Großvaters auf, der an jedem ostdeutschen Kaffeetisch zu finden ist und nicht müde wird, sich darüber zu echauffieren, wie der Westen den Osten über den Tisch gezogen hat. Wie die Westdeutschen mit ihren fetten schwarzen Aktenkoffern das Land überrollt und mit dem locker-flockigen Die Zeit ist abgelaufen. Bringen wir´s hinter uns auf den Lippen staatseigene Betriebsgelände an westdeutsche Käufer verhökert haben. Auf dem ostdeutschen Familienkaffeetisch, so Rubach,  lauert das Problem. Weil dort nie ein Politiker Platz nimmt, sich das ewige Lamento anzuhören. Weil es den irgendwann abgestumpften und ermüdeten Familienmitgliedern überlassen bleibt, sich die in Dauerschleife breitgetretene Klage anzuhören. Die nichtvorhandene Bühne, das nicht vorhandene Publikum, der fehlende Raum für die großväterlichen (und alle anderen) Erfahrungen mit der Treuhand und dem großen Ausverkauf: diese Fehlstelle, so Rubach, macht die ostdeutsche Wut zum hochentzündlichen Brennstoff. Aber es brennen ja längst nicht alle Kaffeetische der Republik und es sind auch nicht die grantigen, mit dem Ausverkauf ihrer Betriebe nicht fertig gewordenen Großväter allein, die zur Zündpaste antidemokratischer Brandstifter werden. Die grantigen Kaffeetisch-Großväter sind das eine, aber nichts ohne Brandbeschleuniger – angefangen bei den selbsternannten „besorgten Bürgern“, die vor Gebäuden auflaufen, in denen Geflüchtete leben, über Beiträge in Kommentarspalten, die die Wiederkehr der staatlich kontrollierten, systemkonformen Presse glauben machen wollen – „Danke, aber was es heißt, unter der Fuchtel des Staates zu stehen, hab ich in der DDR erfahren – ich brauche keine Presse, die nach der Pfeife der Bundesregierung tanzt!“, bis hin zu den zahlreichen sprachlich und intellektuell durchaus gewandten Kalibern, die Bilder von Zensur und Unterdrückung aufrufen und sich zum Opfer einer „Gesinnungsdiktatur“ stilisieren,  in der abweichende Stimmen unterdrückt und zum Schweigen gebracht werden. Eine der empörtesten und hörbarsten dieser Stimmen gehört einem bekannten Schriftsteller. Die Tatsache, dass seine zum Schweigen gebrachte und unterdrückte Stimme sich effektvoll Gehör zu verschaffen weiß und auf jedem maßgeblichen Kanal veröffentlicht und diskutiert wird, scheint ihn dabei nicht aus dem Konzept zu bringen, sondern vielmehr Teil des Konzepts zu sein. Und so warnt auch die Journalistin Caroline Fetscher eindringlich davor, jede Aussage, jede Forderung der „zurückgelassenen, wütenden Bürger“ wörtlich zu nehmen, weil das auf die falsche Fährte führe. Denn es sei ja nicht tatächlich die deutsche Bundeskanzlerin, der ihr Hass gelte, wenn sie schreien „Merkel muss weg“. Nicht die tatsächlichen Geflüchteten des Jahres 2019, gegen die sich ihre Forderung nach Grenzen richtet. Zielscheibe ihrer Verbitterung nicht die heutigen Medien, wenn sie die „Lügenpresse“ anklagen und „Gleichschaltung“ wittern. Fetscher fordert, sorgfältiger hinzugucken und herauszulesen, wofür diese Aussagen Platzhalter sind. Weil es, so Fetscher, nicht die Gegenwart ist, von der sie sprechen. Es ist die Vergangenheit, mit der wir es zu tun bekommen. Themen, die nach wie vor und unverarbeitet auf der Strecke herumliegen.Und jetzt begonnen haben, eine Eigendynamik zu entwickeln.

(© Martin Jehnichen)

Im scheinbaren Widerspruch dazu stehen die Fakten, die Daniel Dettling zusammengetragen hat, denen zufolge es den Menschen im deutschen Osten so gut gehen müsste wie noch nie. Ihr Vermögen, seit der Jahrtausendwende von 2000 um 75 Prozent gewachsen. Die Lebenserwartung, seit der deutschen Einheit vor fast dreissig Jahren um sieben Jahre gestiegen. Produktivität, Löhne und Renten im Wachstum, die Arbeitslosigkeit stärker im Rückgang begriffen als im Westen. Und dennoch, so Dettlings Fazit, „dominieren in den neuen Bundesländern ein Gefühl der Ohnmacht und ein politischer Populismus, der daraus Nahrung zieht.“ Um die widersprüchliche Stimmungslage am ostdeutschen Kaffeetisch um ein weiteres Phänomen zu ergänzen, gilt es mit einer weitverbreiteten Legende aufzuräumen: die Berliner Mauer, zum Einsturz gebracht durch eine Revolution, zum Einsturz gebracht durch friedlich marschierende Revolutionäre, zu denen die BürgerInnen des per Verfassung antifaschistischen Staates auf wundersame Weise quasi über Nacht geworden waren. Für den Journalisten Udo Knapp stellt sich die Sache ein bisschen anders dar: „Revolutionäre gab es schlicht nicht. Sicher, in der SED gab es immer wieder spannende Momente intellektuellen Aufbruchs, die jedoch ohne jede Wirkung immer wieder erfolgreich erstickt wurden. Weiter gab es, von uns im Westen bewundert und umjubelt, weil es in unsere eigenen Revolutionsträume passte, die zwischen den Zeilen lesenden und lebenden, die unangepassten und bis zum Rauswurf mutigen Literaten, Künstler und Intellektuellen in der DDR, die von einem freiheitlichen Sozialismus, aber nicht von der Wiedervereinigung geträumt haben. (…) SPD, CDU und auch die Grünen dagegen versuchen, mit einer Erzählung von einer angeblichen Ignoranz gegenüber der Lebensleistung der DDR-Menschen und einer fortwährenden, strukturellen Benachteiligung (…) den Ex-DDRlern ihre politischen Vorlieben fürs Autoritäre, für den Hass auf alles andere, auf alles Fremde, auf alles Diverse, ihre Verachtung der Demokratie abzukaufen. Die Kernfragen aber, die nach der politischen Identität der Ossis, deren über mehrere Generationen hinweg weitergetragene Verstrickung in beide deutschen Diktaturen, werden beschwiegen.“

IV. Game over?

Was mache ich also mit dieser massiv irritierenden Gleichzeitigkeit von nicht hinreichend bearbeiteten, in der Wendezeit erfahrenen Ungerechtigkeiten und Verletzungen, einer unklaren politischen Identität mit in Teilen autoritären Zügen und der statistisch nachweisbaren Tatsache, dass es den Menschen in Ostdeutschland besser geht als je zuvor?  Ich suche weiter nach Menschen, die versuchen, dieser Gleichzeitigkeit und Widersprüchlichkeit  auf die Spur zu kommen, wie Christian Bangel, Journalist, geboren in Brandenburg, der sein Land konsequenterweise auch als fremdes Land bezeichnet. Ähnlich wie Philipp Rubach identifiziert Bangel eine Wut, die ihre Wurzeln in der Vergangenheit hat und sich an heutigen Kaffeetischen Gehör verschafft, umso stärker, unerbittlicher und unnachgiebiger, je ländlicher der Raum, je weiter außerhalb der Ballungsgebiete, eine Wut, die sich weder durch strukturelle oder materielle Benachteiligung alleine erklären noch argumentativ entkräften lässt. Gleich Rubach und Fetscher plädiert auch Bangel für eine etwas sorgfältigere Introspektion, wenn mal wieder der glorreiche Vergangenheitsochse durchs Dorf getrieben wird: „Da hinten, an dem alten Bahnhof: früher stündlich (!) ein Zug (!!) nach Berlin!!! Und da, die Rindermastanlage, Tausende Jobs zu Ostzeiten! Und heute? Verfall und Funkloch.“  Damals, zu Ostzeiten, präzisiert Bangel die durch Nebelschwaden verklärten Erinnerungen, „als sie zwar nur zum Schein wählen durften, aber die DDR-Propaganda sich mühte, ihren Arbeiterslang nachzuahmen und ihre Arbeitersitten zu glorifizieren, wo auch immer es ging. Als sie Helden der Arbeit waren. Wer würde sich nicht danach zurücksehnen, ein Held zu sein?“ Aber Patchwork-Deutschland hat keine Verwendung für Old-School-Helden mehr. Für Arbeiterklassehelden ohne Arbeit. Stattdessen bietet das wiedervereinigte Deutschland seinen entlassenen Arbeiterklassehelden Eintrittskarten ins Paradies, zum Familientarif. Eines dieser Paradiese, von denen Christian Bangel berichtet, hat das Land Brandenburg auf den Trümmern dessen errichtet, wovon auch die Kaffeetischgroßväter zu berichten wissen, in den 90ern, als die Lastenluftschifffahrt das nächste große Ding verhieß, das Land Brandenburg Millionen in den Cargolifter investierte und eine gigantomanische Zeppelinwerft aufbaute. Kostenexplosion, gefolgt von Insolvenz. Auftritt Investor aus Malaysia, ein Familienerholungsparadies unter Palmen zu errichten. Geburtsstunde des Tropical Island. Immerhin, wie Christian Bangel lakonisch anmerkt: „Wenn eines Tages Europa wirklich nur noch ein Disneyland für die Chinesen sein sollte, ist Brandenburg jedenfalls vorbereitet.“

Häftlinge der Justizvollzugsanstalt innerhalb des VEB Leichtmetall Rackwitz. (© Martin Jehnichen)

Weder Tropical Island noch Disneyland scheinen mir angemessenen Ersatz für die Heldenerzählungen meiner Kindheit zu bieten. Aber abgelöst gehören sie, meine müden, alten, männlichen Helden. Weil sie nicht dazu angetan sind, die Probleme zu lösen, die längst nicht mehr nur auf ostdeutschen Kaffeetischen herumliegen, und weil sie keine Erzählung im Angebot haben, die die benannten Widersprüche und Gleichzeitigkeiten aufgreift und ihnen etwas entgegenstellt, das überzeugender ist als die ausgrenzende, antidemokratische, rassistische, völkische Zündpaste. 

Game over

Grünau hat verstanden, dass NIEMAND eure verschissene linksradikale DDR-Nachfolgepartei braucht. Grünau muss wieder deutsch werden und nicht als asoziale Nachbarschaft gelten.

So der Text einer unmissverständlichen handschriftliche Notiz, adressiert an einen Leipziger Kommunalpolitiker zwei Tage nach den sächsischen Landtagswahlen 2019, bei denen die AfD ihren Stimmenanteil innerhalb von vier Jahren verdoppeln konnte. Als ich wenige Tage nach dieser Landtagswahl zu einem Festival in Sibenik, Kroatien, eingeladen bin, um über mein Aufwachsen als „Kind zweier Deutschlands“ zu sprechen, springen mir am ersten Abend zwei rot-weiß-karierte Tischdecken ins Auge. Die rot-weiß-karierten Tischdecken hängen an der Mauer hinter dem Kneipentisch, an dem wir sitzen. Und nein, es handelt sich dabei nicht um eine dekorative Maßnahme. Die rot-weiß-karierten Tischdecken, erfahre ich auf Nachfrage, hat man dort aufgehängt, um das in der Nacht zuvor an die Mauer gesprühte Hate-Speech-Graffiti zu verbergen. Was mich beeindruckt: der Pragmatismus, mit dem meine FreundInnen dort auf politische Attacken zu reagieren wissen. Gleichzeitig weiß ich, dass alle stillgelegten DDR-Textilbetriebe zusammen nicht so viel rot-weiß-karierten Stoff produzieren könnten, um all die Hate Speech einzudämmen, die nicht erst seit der letzten Landtagswahl immer mehr Flächen für sich beansprucht.

Zurück zum Ausgangspunkt. Ich bin diejenige, die aus einer Welt kommt, in der die DDR nicht stattgefunden hat, und in der meine Vorstellungen von einer besseren Welt hauptsächlich auf den ausgedachten Ideen toter, alter weißer Männer beruhten. Naja. Ich bin erwachsen geworden. Aber die Schurken sind ja noch da draußen.  Nur, dass ihnen mit ausgedachten HeldInnen nicht mehr beizukommen ist. Es ist an der Zeit, Che Guevara, Patroklos und die drei Musketiere in den wohlverdienten Ruhestand zu schicken. Die Helden meiner Kindheit hatten ihre Bühne. So wie der real existierende Sozialismus. So wie der staatsverordnete Antifaschismus. Jetzt braucht es real existierende Courage, um den Mund aufzumachen, sich zu organisieren und zu mobilisieren, und es nicht den Schurken zu überlassen, einen weiteren real existierenden -ismus nachzuspielen.

(Alle Fotos Originalaufnahmen aus den Jahren  1988 – 1992. Mit freundlicher Genehmigung des Fotografen Martin Jehnichen)